Muslime, Juden und Christen, gemeinsam gegen Zionisten

FAQ

Fragenkatalog zum Palästina-Israel-Konflikt

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum ist der Israel-Palästina-Konflikt der Kernkonflikt unserer Zeit ?
  2. Ist Palästina vor der jüdischen Siedlerbewegung ein menschenleeres
    Land gewesen?
  3. Wann wurde Palästina gegründet und vom wem, wo lagen die Landesgrenzen ?
  4. Sind die Juden ein Volk ohne Land ?
  5. Haben die Juden ein Anrecht auf Palästina ?
  6. Sind Zionismus und Judentum dasselbe ?
  7. Ist Israel eine Demokratie ?
  8. Verließen die Palästinenser ihre Heimat freiwillig ?
  9. Ist die Zweistaatenlösung eine Möglichkeit, den Konflikt zu lösen ?

Antworten:

1.Warum ist der Israel-Palästina-Konflikt der Kernkonflikt unserer Zeit?
Immer wieder wird diese Frage von Muslimen und Nichtmuslimen aufgestellt. Warum ist ausgerechnet Israel der Kernkonflikt?

Gibt es denn nicht andere Konflikte, die mindestens genauso wichtig sind, oder in Teilaspekten wichtig sind?
Gibt es nicht auch andere Orte, wo Rassismus herrscht?
Wo die Zahl der Ermordeten und Verwundeten höher ist?
Wo Kriege um Rohstoffe geführt und Einwohner vertrieben werden?
Wo der Kapitalismus die Menschen ausbeutet?
Ohne Zweifel gibt es einen Rassismus in Palästina durch die Zionisten. Aber ist der Rassismus der Myanmaris durch die Buddhisten gegenüber den Rohingya geringer?
Es gibt keinen Zweifel, dass die Anzahl der Toten und Verletzten in Palästina hoch ist. Aber wir alle wissen, dass allein in 1-2 Jahren im Irak durch die amerikanische Besatzung mehr Menschen getötet wurden (über eine Million) als Palästinenser in Palästina?

Blicken wir auf die Vertreibung: Es gab viele Menschen, die eine viel schlimmere Vertreibung von größerem Ausmaß erlebt haben (z.B. die Vertreibung der Polen durch die Nazis). Auch beim Thema Besatzung ist Palästina nicht das einzige besetzte Land. Es gab und gibt immer noch Gebiete, die größer und viel länger besetzt sind.

Warum setzen wir uns nicht so stark dafür ein, dass Saudi-Arabien befreit wird?
Dort gibt es auch ein unterdrücktes Volk. Warum setzen wir uns nicht in gleichem Maße gegen Wirtschaftssysteme z.B. in China und Europa ein, die verantwortlich dafür sind, dass andere Völker leiden, verhungern und unterdrückt werden.
Warum setzen wir uns nicht genauso stark gegen Moralsysteme ein, wie zum Beispiel den Liberalismus, der verwerfliche Elemente immer wieder zum Leben aufruft oder aufrufen möchte wie Inzest, eine Nacktheitskultur und weiteres.
Außerdem haben Muslime eine Islamische Republik Iran. Warum dürfen die Juden nicht ihren Staat haben?

Wenn wir das alles berücksichtigen, ist der Israel-Palästina-Konflikt dann noch der Kernkonflikt unserer Zeit?

Viele Muslime in Deutschland jedenfalls, sind nicht davon überzeugt, denn sonst würden sie ein anderes Verhalten an den Tag legen. Sie würden beispielsweise in Scharen zum jährlichen Qudstag in Berlin strömen.
Und doch:

Wenn man jeden dieser Aspekte genau untersucht, stellt man fest, dass dieser Konflikt einzigartig ist und alle anderen übersteigt.
Wenn wir zum Beispiel die Amerikaner kritisieren wegen ihrem Einmarsch in den Irak und der Tötung von Millionen Menschen, dann werden wir sehr viele Mitstreiter finden. Wenn wir jedoch Israel kritisieren für das, was sie täglich mit den Palästinensern machen, dann wird man sofort als Antisemit beschimpft. Obwohl vielen gar nicht deutlich geworden ist, dass der Einmarsch der USA in Afghanistan, in Irak, in Libyen, und auch in Syrien und der angedrohte Einmarsch in die Islamische Republik Iran eigentlich nur dazu da sind Israels Position im Nahen Osten zu stärken. Wenn es die Aparthheit im besetzten Palästina nicht geben würde, so würde es all diese Millionen Tote nicht geben.
Wenn ein 17-jähriges palästinensisches Mädchen nur für eine Ohrfeige gegen einen Soldaten ins Gefängnis für mehrere Monate kommt, und gleichzeitig ein kaltblütiger zionistischer Mörder schon nach 8 Monaten freigelassen wird – wenn wir diese Ungerechtigkeit anprangern – werden wir als Antisemiten heruntergemacht.
Ähnlich ist es beim Thema Diskriminierung, Vertreibung.
Auch da kriegen wir es mit einem heftigen Widerstand zu tun, sobald wir den Mund aufmachen. Selbst ein harmloses Demonstrieren für Palästina wird so stark in Deutschland bekämpft, dass viele Menschen Angst davor bekommen, ihren Job zu verlieren, wenn sie daran teilnehmen. Bei keiner anderen Demonstration in Deutschland erfährt man so viel Widerstand!
Fazit:
Bei keinem anderen Thema ist der Widerstand der Unterdrücker so hoch, wie beim Thema Israel.

Das sollte uns zum Nachdenken anregen.

Israel ist der Kernkonflikt unserer Zeit!

2. Ist Palästina vor der jüdischen Siedlerbewegung ein menschenleeres Land gewesen?

Nein. Es kann klar gezeigt werden, dass in diesem Land „eine blühende arabische und größtenteils muslimische Gesellschaft lebte, die zwar ländlich geprägt war, aber ein sehr lebendiges städtisches Zentrum besaß“[1]. Im ausgehenden 19. Jahrhundert, vor der Ankunft der Zionisten, stellte Palästina für eine Bevölkerung von mehr als einer halben Millionen Menschen die Heimat dar [1]. „Sie bestand vorwiegend aus Sunniten, einer nicht unerheblichen christlichen Gemeinde und einem kleinen jüdischen Bevölkerungsanteil von weniger als zehn Prozent. Wie auch in anderen Ländern der Region, (Libanon, Jordanien, Syrien) begann die Elite von Palästina, sich Gedanken über Nationalismus und Selbstbestimmung zu machen.

Ursprünglich war die Idee, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in einem vereinten Syrien oder sogar (nach dem Muster der Vereinigten Staaten) in einer vereinten arabischen Welt anzustreben“ [1]. Nach dem ersten Weltkrieg und dem berüchtigten Sykes-Picot-Abkommen von 1916 und der damit verbundenen neuen Aufteilung der Nationalstaaten, zu denen auch Palästina gehörte, entwickelte sich ein Nationalismus mit stärkerem lokalen Bezug [1]. „Anders als Irak wirkten in Palästina Familienbeziehungen und geografische Grenzen wie der Litani im Norden, der Jordan im Osten und das Mittelmeer im Westen daraufhin die Provinzen Südbeirut, Nablus und Jerusalem zu einer sozialen und kulturellen Einheit zusammen zu führen. Dieser geopolitische Raum besaß seinen eigenen arabischen Dialekt und seine eigenen Sitten, Bräuche und Traditionen“[1]. Auch eine eigene Zeitung namens „falastin“ gab es in diesem Gebiet. Hätte der Zionismus nicht 1882 begonnen, sich in Palästina auszubreiten, hätte sich Palästina auf ganz natürliche Art zur einer Nation mit einem funktionierenden Staat entwickelt.

3.Wann wurde Palästina gegründet und von wem, wo lagen die Landesgrenzen?

Auch diese Fragen sollen von dem eigentlichen Problem ablenken. Es spielt keine Rolle, ob es einen Staat Palästina vor der Vertreibung der arabischsprachigen Ureinwohner durch Zionisten gab oder nicht. Richtig und wichtig ist, dass Palästina vor der Kolonialisierung der Engländer ein Teil des Osmanischer Reichs war, mit hauptsächlich arabischsprachigen Bewohnern und mehrheitlich Muslime und Christen. Es gab nur eine kleine jüdische Minderheit. Dass kein künstlicher Staat Palästina von den Engländern/Franzosen gegründet wurde, rechtfertigt nicht die ethnische Säuberung.
Als Gegenfrage könnte man die gleichen Fragen stellen bezüglich Israel, und dann wird man feststellen, dass es auch vor 1948 kein Israel gab. Der sogenannte Staat Israel hat keine definierten Grenzen (verständlich da immer mehr Land angesiedelt wird!), und auch kein Grundgesetz!

4. Sind die Juden ein Volk ohne Land?
Der heutige Gebrauch des Begriffs zielt auf „eine Gruppe von Menschen ab, die ein bestimmtes Territorium bewohnt, auf dem sich eine bestimmte Alltagskultur entwickelt hat – von der Sprache über die Sitten bis hin zu den Lebensweisen-, die allen gemein sind. Deshalb spricht man heute vom französischen, italienischen oder vietnamesischen Volk, aber mit einem jüdischen oder christlichen Volk tut man sich doch schwer, obwohl der Einfluss der religiösen Traditionen sehr wichtig ist.

Auch Gruppen von Menschen, die einen gemeinsamen Ursprung haben, werden häufig, aber nicht immer, als Volk bezeichnet. Die Juden in der Geschichte sind das Produkt einer dynamischen Religion, die sich in der Welt der Antike und des Mittelalters ausbreitete. Dementsprechend ist die biologische Herkunft der Juden reich und vielfältig. [2]

5. Haben die Juden ein Anrecht auf Palästina?
Laut geschichtlichen Überlieferungen wurden die Juden, nach der Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr., von den Römern vertrieben und sind in die Diaspora[3] gedrängt worden. Und es ist mitnichten der Fall, dass die Juden damals „alleine“ in Jerusalem gelebt haben. Auch ist es nicht so, dass geschichtlich vor der Vertreibung nur Juden in dem besagten Gebiet gelebt haben. Viele andere Völker waren dort vor dem Judentum sesshaft gewesen.
Nach 1810 starteten die zionistische Bestrebung damit, das Judentum zu säkularisieren und zu nationalisieren, um einen jüdischen Staat in Palästina zu realisieren. Um ihr Projekt zu verwirklichen, erhoben zionistische Denker Anspruch auf das biblische Territorium und erschufen, ja, erfanden es neu als Wiege ihrer jungen Nationalbewegung.

Nach 1878 kehrten die Zionisten nach jahrelangen Vorbereitungen wieder nach Palästina, vertrieben mehr 800 000 der Ureinwohner (in 1920, 80-90% der Bevölkerung waren Palästinenser/Araber) und haben Anspruch auf ihrem sogenannten jüdischen Land erhoben!

Man stelle sich vor, die heutigen Italiener kommen nach Deutschland und erheben Anspruch auf Teile Deutschlands unter den Vorwand, dass die Römer dort mal gelebt haben und vertreiben die Deutschen und bauen Siedlungen.
Interessanterweise gibt die jüdische Religion die Juden die klare Anweisung, das Kommen des verheißenen Messias am »Ende der Zeit« abzuwarten, bevor sie als souveränes Volk in eine jüdische Theokratie, also als gehorsame Diener Gottes, nach Eretz Israel zurückkehren können (aus diesem Grund sind heute diverse Richtungen ultraorthodoxer Juden entweder nicht- oder sogar antizionistisch eingestellt) [1].

Also selbst aus theologischer Sicht haben die Juden keinen Anspruch auf Palästina vor dem Zurückkommen des Messias, was übrigens der islamischen Theologie entspricht, welche besagt, dass nach der Wiederkehr Jesus, Frieden in Jerusalem herrschen wird. Wahrhaftige Muslime, Juden und Christen werden friedlich und brüderlich in Palästina zusammenleben.

6. Sind Zionismus und Judentum dasselbe?
Wegen der Massakrierung des palästinensischen Volkes durch die israelische Regierung sind viele Menschen berechtigterweise sehr aufgebracht. Dabei vermischen sie in ihrer Kritik Judentum und Zionismus. Deshalb ist es notwendig, den Unterschied zu betonen.

„Das Judentum ist die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3000 Jahren, in denen sie sich entwickelt hat“[4]. Der Zionismus ist eine Ideologie, die erst 1880 gegründet wurde, sie zielt auf einen jüdischen Nationalstaat in Palästina. Es wird immer wieder versucht, das Judentum und den Zionismus, als eine Einheit zu sehen. Diese Vermischung wird speziell von den Zionisten betrieben, die sich hinter dem Judentum verstecken. Dabei gibt es sehr große Unterschiede. Ein Zionist muss auch nicht automatisch ein Jude sein, sondern jemand der zur zionistischen Ideologie steht und sie unterstützt. Somit kann ein Zionist, ein Atheist sein, der weder an Gott noch an eine Thora glaubt.

Die zionistische Führung benutzte die Bibel als Rechtfertigung für die Kolonisierung Palästinas. Das Paradoxe hierbei ist, dass manche Zionisten nicht an Gott glauben, aber dennoch behaupten, er hätte ihnen Palästina versprochen. Die Juden selber lehnten im 18. Jahrhundert einen jüdischen Staat ab und unterstützen auch heute nicht das unwürdige Verhalten gegenüber dem palästinensischen Volk. Während viele Juden zusammen in Frieden mit den Palästinensern leben wollen, ist das Ziel der Zionisten nicht ein Miteinander mit den Palästinensern, sondern so viel von Palästina wie möglich mit so wenig Palästinensern darin wie möglich zu bekommen. Genau das unterscheidet die Juden von den Zionisten. Das Judentum wird lediglich für die Gräueltaten der Zionisten ausgenutzt, das ist ein entscheidender Punkt, wenn Israel kritisiert wird. Der Zionismus ist Feind der Menschlichkeit, nicht das Judentum.

7. Ist Israel eine Demokratie?
Israel präsentiert sich gerne als „einzige Demokratie des Nahen-Ostens“. Während andere Länder ihre Demokratiefähigkeit ständig unter Beweis stellen müssen, wird Israels Demokratiefähigkeit als Selbstverständlichkeit dargestellt – obwohl in Israels Unabhängigkeitserklärung von 1948 von Demokratie keine Rede ist. Ist Israel tatsächlich eine Demokratie?

Um diese Frage zu beantworten, wollen wir erst einmal definieren, was eine Demokratie ist. Demokratie bedeutet übersetzt Herrschaft des Volkes und bezeichnet die Mitbestimmung der Bevölkerung eines Landes bei politischen Themen. Demzufolge müsste Israel ein Staat sein, der seine Bürger mit entscheiden lässt und dafür sorgt, dass die Menschen – ausnahmslos alle und nur durch das Alter eingeschränkt – das Recht haben, bei politischen Fragen mit zu entscheiden und das Recht auf ein würdiges Leben haben.

Typische Merkmale einer modernen Demokratie sind freie Wahlen, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit sowie die Gewährung und der Schutz der Menschen- und Bürgerrechte. Anhand dieser Merkmale lässt sich überprüfen, ob es sich bei Israel um einen demokratischen Staat handelt oder nicht.
Der Prüfstein für jede Demokratie ist ihre Haltung gegenüber Minderheiten. Grundlegende Menschen- und Bürgerrechte werden den Palästinensern verweigert, sie haben kein Recht auf ein freies Leben. Es gibt etliche Gesetze in Israel, die für eine überlegene Position der Mehrheit sorgen, wie das Gesetz zur Staatsbürgerschaft, die Gesetze zum Landeigentum und natürlich vor allem das Gesetz zum Recht auf Rückkehr.
Israel verleiht jedem Juden auf der ganzen Welt, ganz gleich wo er geboren sein mag, auf Wunsch die israelische Staatsbürgerschaft. Es ist ein undemokratisches Gesetz, denn es war und ist begleitet von einer absoluten Ablehnung des Rechts der vertriebenen Palästinenser auf Rückkehr (siehe UN-Resolution 194 vom 11.12.1948). Diese Ablehnung macht es den palästinensischen Bürgern Israels unmöglich, mit näher oder entfernter verwandten Familienmitgliedern, die 1948 und später vertrieben wurden, zusammenzuleben. Gleichzeitig ist die Armee gegenüber den verbliebenen Palästinensern Legislative, Exekutive und Judikative zugleich und bemächtigt sich, ohne jegliche Rechtfertigung Willkür an den Palästinensern auszuüben.
Die Diskriminierung ist ein weiterer Punkt, der aufzeigt, wie wenig Israel mit einer Demokratie zu tun hat. Betrachtet man die Haushaltspolitik, so haben die palästinensischen Gemeinden und Kommunen in Israel seit 1948 wesentlich weniger Fördergelder erhalten als die der Besatzer.

Die Raum- und Landknappheit schafft – verbunden mit dem Beschäftigungsmangel – eine diskriminierende sozioökonomische Realität: Die reichste palästinensische Gemeinde, das Dorf Me’ilya im oberen Galiläa, ist immer noch schlechter gestellt als die ärmste jüdische Entwicklungsstadt in der Negev Wüste.
Das durchschnittliche Einkommen von Juden ist 40–60 % höher als das von Arabern. Landbesitzer haben nicht einmal das Recht, mit Nichtjuden Transaktionen durchzuführen. Somit ist es den Palästinensern sehr schwierig, ausreichend Geld zu verdienen, um sich und ihre Familien zu versorgen. Die 40 Prozent der Bevölkerung Jerusalems, die Palästinenser sind, dürfen nicht an den Parlamentswahlen teilnehmen und werden auch sonst, was Belange des täglichen Lebens angeht, notorisch vernachlässigt.

Auch ist es Nichtjuden verboten, einige jüdische Stadtteile zu betreten. Man stelle sich vor, in Deutschland würden Juden oder Katholiken per Gesetz davon ausgeschlossen, in bestimmten Dörfern, Vierteln oder sogar Städten zu leben. Wie lässt sich eine solche Realität mit dem Begriff der Demokratie vereinbaren?
Laut dem jüdischen Geografen Oren Yiftachel kann Israel kein demokratischer Staat sein. Ein Grund dafür sei, dass Israel kein Staat seiner Bürger ist, sondern ein Staat einer bestimmten Ethnie. Diese Ethnie sei überall auf der Welt verteilt und obwohl diese nicht in Israel lebe, würden die anderen in Israel lebenden Ethnien schlechter behandelt und nicht als gleichberechtigte Bürger akzeptiert. Während ein Jude in Berlin jederzeit nach Israel auswandern könne und dort mehr Rechte bekäme als ein Nichtjude, nur weil er Jude ist, habe ein dort geborener Palästinenser weitaus weniger Rechte. Denn Israel definiere sich selbst als jüdischen Staat.

Ein Staat, der Menschen einer bestimmten Abstammung oder einer bestimmten Volksgruppe mehr Rechte auf Ressourcen und Land verleiht, kann sich nicht demokratisch nennen. Vielmehr ist es eine Ethnokratie. Laut der Definition Oren Yiftachels handelt es sich bei einer Ethnokratie „um ein Regime, das einen ethnisch gemischten Staat mittels der rechtlichen und formalen Bevorzugung einer ethnischen Gruppe gegenüber allen anderen beherrscht“. Ähnlich wie man es in Staaten wie den USA oder Südafrika gesehen hat, in denen Dunkelhäutige diskriminiert wurden. In seinem Buch „Was ist los mit Israel?“ schreibt der jüdische Historiker Ilan Pappe: „Ein Staat, der seine eigene Ursprungsbevölkerung […] so offen diskriminiert, kann beim besten Willen nicht als Demokratie bezeichnet werden.“
Ein weiterer wichtiger Punkt, den jeder demokratische Staat erfüllen sollte, sind definierte Grenzen. Israel ist das einzige Land der Erde, das keine definierten Grenzen hat. So kann Israel, wenn die Möglichkeit gegeben ist, weiteres Land für sich beanspruchen und sich weiter ausdehnen. Für Oren Yiftachel ist damit klar: Ein Staat wie Israel, der keine festgelegten Grenzen und damit kein eindeutiges Staatsterritorium hat, kann keine Demokratie sein. Auch über eine Verfassung verfügt Israel nicht.

Die Behauptung, Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten, ist nichts anderes als eine Lüge und soll die zionistischen Verbrechen kaschieren und den Menschen hierzulande suggerieren, dass Israel ein Staat sei, der den europäischen Staaten nahe stehe. Die Wirklichkeit ist aber, dass Israel ein kolonialistisches Siedlerprojekt ist, dessen Ziel es ist, den jüdischen Teil der Bevölkerung hervorzuheben und alle anderen Religionen und Volksgruppen zu benachteiligen.

8. Verließen die Palästinenser (ab 1948) ihre Heimat freiwillig?
Nein, wer verlässt schon gerne seine Heimat freiwillig.
a. Der Wille, die Palästinenser zu vertreiben, bestand schon vor 1948. Das geht aus den geschlossenen Treffen der Zionisten deutlich hervor (siehe zum Beispiel das Treffen im Juni von 1938). Öffentlich sprachen die zionistischen Anführer vor 1948 von freiwilligen Transfers und Übereinkünften mit den Palästinensern. Intern wurde eine andere Sprache gesprochen. Das war der Trick: Die Sprache war die des freiwilligen Transfers, die Strategie aber war und ist heute noch die Vertreibung, mit Gewalt, Zwang und Angst [1]. Vor 1948 hat man das noch schrittweise getan, Dorf für Dort, Stadtviertel für Stadtviertel. Nach 1948 kam eine massive Vertreibung, die auch von einigen Wissenschaftlern als ethnische Säuberung bezeichnet wird. Als es vorbei war, waren mehr als die Hälfte der ursprünglichen Bevölkerung Palästinas, annähernd 800000 Menschen, entwurzelt, 531 Dörfer zerstört und elf Stadtteile entvölkert [1].

b. Mit der Behauptung, die Palästinenser hätten ihre Heimat freiwillig verlassen, geht die Behauptung einher, die arabischen Führer hätten dazu aufgerufen, Palästina zu verlassen, weil sie hineinstürmen wollten. Und dann haben die Palästinenser freiwillig das Feld geräumt. Auch das ist erfunden und eine Behauptung des israelischen Außenministeriums [1]. Einen solchen Aufruf zur Flucht hat es nie gegeben. Die meisten Flüchtlinge wurden vor 1948 vertrieben. Also selbst wenn es diese Aufrufe, Palästina zu verlassen, kurz vor Kriegsbeginn gegeben haben sollte, gab es zu diesem Zeitpunkt schon hundertausende von palästinensischen Flüchtlingen. Diese These geht an der Realität vorbei.

9. Ist die Zweistaatenlösung die einzige Möglichkeit, um den Konflikt zu beenden?
a. Die Zweistaatenlösung ist eine Erfindung Israels. Und wenn ein Besatzerstaat selbst eine solche Idee ins Leben ruft, kann sie nur schlecht sein. Die Zweistaatenlösung, wurde erfunden, weil Israel vor einem Problem stand: Wie kann Israel das Westjordanland seiner Kontrolle unterwerfen, ohne die Verantwortung für dort lebende Bevölkerung zu übernehmen. In diesem Zusammenhang schlug man vor: Ein Teil des Westjordenlands sollte autonom werden und vielleicht sogar ein Staat werden. Im Gegenzug sollten die Palästinenser all ihre Hoffnungen und Rückkehr, gleiche Rechte für die Palästinenser in Israel, einen gleichberechtigten Zugang zu Jerusalem und auf ein normales Leben in ihrem Heimatland aufgeben. Wer kann dem zustimmen?

b. Die Zweistaatenlösung ist der Sieg eines Besatzers gegen das besetzte Volk. Wenn die Palästinenser zustimmten, würden sie sich mit 20 Prozent ihres Heimatlandes zufrieden geben. 80 Prozent ihrer ursprünglichen Heimat gehörte dann zu Israel. Einen solchen Deal zuzustimmen, um eine bedingte Autonomie zu bekommen, bedeutet, die Unterdrückung und Vertreibung zu akzeptieren und aufzugeben. Es kann nur Frieden in Palästina geben, wenn die rassistische, zionistische Ideologie sich nicht durchsetzt und alle Flüchtlinge, die vertrieben worden sind, in ihrer Heimat zurückkehren dürfen.

Literatur
[1] Pappe, Ilan. Die ethnische Säuberung Palästinas. Haffmans & Tolkemitt, 2014
[2] SAND, Shlomo; MEROZ, Alice. Die Erfindung des jüdischen Volkes: Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand. List, 2013.
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Diaspora
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Judentum#cite_note-EJJudaism-3

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